Bericht vom 2.10.2024

Trauer und Fassungslosigkeit in Nepal

Einmal mehr haben anhaltende Monsunstürme Nepal getroffen, eines der ärmsten Länder der Welt. Es gibt bereits über 200 Tote, viele Verletzte und Vermisste. 60 wichtige Strassen sind wegen Schlammlawinen blockiert, 16 Brücken beschädigt. Viele Häuser sind weggerissen worden und das Vieh ist ertrunken.
Das grosse Elend und die Not sind bedrückend. In einer Woche beginnt Dashain, das bedeutende einwöchige Fest in Nepal, an dem sich im ganzen Land die Familien besuchen. Dieses Jahr wird das wohl kaum möglich sein.

Die Regierung ist leider unfähig, den Menschen zu helfen. Als erstes wird versucht, die grossen Verbindungsstrassen zu räumen.

Aber es gibt auch gute Nachrichten aus dem Projekt Dermatologie

Unsere Dermatologie-Angestellten freuen sich, dass Kurt Janser, der Country Director, und ich wieder da sind und wir haben gleich ein Foto gemacht.
Dr. Nema, eine unserer drei nepalesischen Dermatologinnen erwartet in zwei Wochen ihr erstes Baby, einen Buben. Und Kurt hat ihr schon ein kleines Baby-Pack überreicht.

Weiterhin verteilen wir viele Baby-Päckli an unsere Wöchnerinnen.

Nach den heissen Monaten (bis 48 Grad) und der hohen Feuchtigkeit spriessen die Pilzkrankheiten, fast 20 Prozent unserer Patient*innen kommen wegen Pilzbefall.

 

Food-Camps

Seit Kurt und ich wieder da sind, konnten wir bereits drei Food-Camps durchführen.
Nächste Woche kommen wieder 25 Scouts aus Bonn, und wir haben mit ihnen zusammen drei Health-Camps geplant, an denen immer einige junge Leute teilnehmen können.

Die anderen werden zusammen mit ihren Leitern am Eingang zum Spital ein Toilettenhaus bauen mit je zwei Frauen-WC und Männer-WC sowie einem Behinderten-WC. Das ist dringend, weil sich vor den WC in den Bauten oft Schlangen bilden. Bei täglich etwa 1000 Patient*innen und zusätzlichen Begleitpersonen ist das unerlässlich.

 

Zusammenarbeit mit Beautiful Mind Rehabilitation Center

Im Frühjahr haben wir die Eltern des kleinen Ram dort untergebracht, die vorher mit der ganzen Familie auf der Strasse gelebt hatten. Während sechs Monaten hatten sie beide einen Alkohol-Entzug. Inzwischen haben sie eine bezahlte Arbeit aufnehmen können; er arbeitet auf dem Bau, sie als Putzfrau im Spital. Beide sehen sehr gut aus.

Seit Juli haben wir die Kosten der Rehabilitation für zwei junge Männer und zwei Mädchen übernommen, je für sechs Monate:

Der 32-jährige Loknath Bhushal hat während drei Jahren in Katar gearbeitet. Dann ist er depressiv geworden und wurde nach Hause geschickt. Er hat zwei kleine Töchter, seine Frau hat ihn verlassen. Zurück in seinem entlegenen Dorf, wollten ihn seine Geschwister nicht mehr aufnehmen; sie selbst sind schon sehr arm.

Der 30-jährige Shankar Ale Magar ist Maler von Beruf. Unter Drogen hat er eine Schizophrenie entwickelt. Er ist jetzt auf Entzug und mit Hilfe der Medikamente ist auch die Schizophrenie verschwunden. Er malt nun Bilder, um das Spital zu verschönern.

Wir haben auch zwei verwahrloste, schwierige Mädchen aufgenommen:

Über Srijana Kumal und Ayushka Gurung werde ich später berichten.

 

 

Besuch des Comedians und Moderators Peter Löhmann,
der SMN über sein Hilfswerk Magic Moments regelmässig unterstützt. Er hat die Kinder in unserem Spital erfreut und in der Navodaya Schule einen Fussballmatch organisiert.

 

Nach dem vielen Regen scheint heute wieder die Sonne, und wir sehen den Himalaya!
Es gibt weiterhin viel zu tun; wir brauchen auch Ihre Unterstützung, damit wir die Hilfe weiterführen können.

Mit herzlichem Gruss aus Nepal
Ruth Gonseth

 

CHF - Schweizerfranken
Raiffeisenbank, Rathausstrasse 58, 4410 Liestal
IBAN: CH29 8080 8009 7872 4177 0
z.H.: Shanti Med Nepal, Rigistrasse 1, 5605 Dottikon

€ - Euro
Sparkasse Lörrach-Rheinfelden
Geschäftsstelle Rheinfelden, Friedrichplatz 8, D-79618 Rheinfelden
IBAN: DE 18 6835 0048 0001 1003 20
z.H. Shanti Med Nepal

Bericht vom 14.07.2024

Zurzeit sind Kurt Janser und ich in der Schweiz. Doch wir sind täglich in Kontakt mit dem Spital und mit den Ansprechpersonen in den verschiedenen Projekten.

Beim aktuellen Monsunwetter pendeln die Temperaturen bis zu 46 Grad und wegen den heftigen Monsunstürmen ist es auch sehr feucht. Vielerorts gibt es schwere Überschwemmungen und Erdrutsche. Seit Juni sind dabei schon 80 Menschen ums Leben gekommen, 86 wurden verletzt und mehrere Menschen sind noch vermisst. Und am 12.Juli sind zwei Reisebusse von einer Erdlawine in der reissenden Trishuli Fluss gespült worden. Alle 80 Insassen sind in den Fluten umgekommen. Der Monsun wir noch zwei Monate weiter dauern und die Gefahren für die Bevölkerung sowie Natur, Landwirtschaft, Gebäude und Infrastruktur bleiben akut. Abgelegene Dörfer sind abgeschnitten und vielerorts mangelt es an Nahrungsmitteln. Wir haben dieses Jahr bereits sechs Health- und Food Camps gemacht. Von mehreren anderen Dörfern haben wir ebenfalls Anfragen bekommen. Wir werden versuchen, auch dort zu helfen.

 

Aber es gibt auch gute Nachrichten:

Bei den Bauarbeiten für das Frauenspital gibt es grosse Fortschritte, sodass wir anfangs des nächsten Jahres einziehen können. Das ist auch sehr dringend, denn die Platznot in der Gynäkologis- und Geburtsabteilung ist gross. Inzwischen gibt es mehr als 1000 Geburten im Jahr und manchmal müssen die Frauen mit ihren Babys das Spital schon nach einem Tag wieder verlassen, um Platz zu machen.

Die beiden Gynäkologinnen Beate Heitmann und Heidi Wortelmann freuen sich schon auf ihren nächsten Einsatz im nächsten Jahr.

 

Auch mit dem Bau des neuen Waste Management House ist es endlich vorwärts gegangen, die schwierige Konstruktion des Fundaments ist fertig. Es müssen nun noch die Stützpfeiler erstellt werden. Das Gebäude wird zweistöckig. Im Grundgeschoss gibt es dann die Abfall-Trennung und eine Waschküche. Die Wände werden mit vorfabrizierten Bauelementen gemacht. Das Obergeschoss wird ein grosser offener Raum mit Dach sein, wo die Spitalwäsche getrocknet werden kann. Das neue Waste Management House wird schon im Spätherbst bezugsbereit sein.

 

Leider können wir mit unserem Budget nur noch ein weiteres Food Camp unterstützen. Auch für die die neue Anästhesie Maschine und Operationsinstrumente, Geburtsstühle und anderes Einrichtungsmobiliar für das neue Frauenspital sind wir noch am Spenden sammeln. Ich freue mich, wenn Sie uns auch weiterhin unterstützen.

Spenden können sowohl in der Schweiz als auch im Euro-Raum von den Steuern abgezogen werden.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und einen schönen Sommer.

Mit herzlichem Gruss
Ruth Gonseth, Präsidentin

 

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